Party San Open Air 2015 - Schlotheim - 7.-9.8.15

Nachdem das letztjährige Party San unsere Premiere in Schlotheim darstellte, war klar, dass wir auch in diesem Jahr unser Zelt dort aufschlagen werden. Jedoch machten uns neben der Killerhitze (38 Grad an den ersten beiden Tagen!) dieses Jahr vor allem Idioten auf dem Camping- und Konzertgelände das Erlebnis etwas madig, doch kann dafür das Festival nichts. Zwar hat das Party San die besten Fans überhaupt, aber einige Vollpenner gib es halt leider überall.

Was allerdings auch in diesem Jahr über jeden Zweifel erhaben war, war die Bandauswahl und die Organisation! Daumen hoch dafür erneut! Hinzu kommt ein toller Sound bei nahezu jeder Band und eine unschlagbare Preispolitik (2,50 Euro für 0,4 Liter gezapftes Bier von unfassbar entspannten Jungs und Mädels)- so muss es sein! Zur Einzelkritik:


Donnerstag:


Da wir traditionell am ersten Konzerttag anreisen, waren wir anfangs nicht am Start, um die ersten Bands zu sehen, sondern noch mit Zeltaufbau/Bierbetankung beschäftigt. Daher startete der Donnerstag für uns mit Nuclear Assault: Oldscholl, rockig, genial! Die alten Hasen sind doch immernoch die Besten! :)


Secrets of the Moon hatte ich bis dato noch nie gesehen und war entsprechend gespannt. Jedoch konnten mich die Deutschen nicht überzeugen. Langweilig und langatmig!


Ganz anders Co-Headliner Primordial: Die Stimmung während des Gigs von Primordial schwankt zwischen Wut, Melancholie und Düsternis. Toll!!!


Düsternis ist auch das Stichwort beim Behemoth, die den ersten Tag headlinen.  Hart, viel tam tam, sehr gute Songs und Ernsthaftigkeit: Wie letztes Jahr Watain am ersten Tag des Party San, wissen auch Behemoth heute einmal mehr als einer der ernsthafteren und wichtigsten Vertreter des Black Metal zu gefallen. Der Tagessieg jedoch geht an Primordial!



Freitag:


Traditionell wird beim Party San mit Grindcore geweckt, der besten Musikrichtung überhaupt.:) Und so starten wir um 12 Uhr mittags bei über 30 Grad mit Cliteater. Die Holländer sind irre komisch, ihre Fans total bescheuert im positiven Sinn. Beim recht harten Geballer von Cliteater bildet sich schnell ein riesiger Pit, der im Kreis tanzt und dabei neben diversen Kostümen bewaffnet ist mit allerhand Utensilien: Es dominieren Klobürsten und Porree-Stangen! :D


Aufgrund der überstarken Hitze verlassen wir den Konzertbereich bis zum frühen Abend und sind (fast) pünktlich zu Fäulnis wieder da, die heute im Zelt spielen dürfen. Zwar kann man von Sänger Seuche (im weißen Feinripp und mit Pornobalken nebst Fokuhila-Frisur!) halten, was man mag, die Songs von Fäulnis sind rein musikalisch betrachtet ganz ganz stark! Das brechend volle Zelt quittiert das lautstark.


A propos ganz ganz stark: Asphyx sind alt geworden, aber kein Stück schlechter! Im Gegenteil: Die Band haut Hit auf Hit raus und die Menge tobt. Ultrageil!


Nick Holmes grunzt wieder. Nicht nur bei Paradise Lost (Headliner beim Party San 2016!), sondern auch bei Bloodbath. Die Songs gefallen mir persönlich nicht wirklich, aber die Stimme von Nick Holmes(im edlen Priestertalar) umso mehr. Sehr dominant und in dieser Form einer der besten Sänger in seinem Bereich!


Co-Headliner Ensiferum ist eine dieser Bands, denen man nicht böse sein kann. Mit viel Melodie und sehr viel guter Laune machen die verrückten Finnen ihr Ding. Das ist auch nicht schlecht, denn die Jungs haben enorm viel Ohrwurmpotential, aber das passt einfach nicht aufs Party San. Gut- mehr nicht!


Ganz anders als Cannibal Corpse! Die Amerikaner machen seit 30 Jahren das Gleiche, aber das ist immer wieder so gut und perfekt und auf einem technischen Niveau, dass man nur den Hut ziehen kann. Der Corpsegrinder ist gut gelaunt und gewohnt gut bei Stimme(wenn man das, was aus George Fishers Hals kommt, noch Stimme nennen will!:)). Dominanz pur!



Samstag:


Auch heute starten wir pünklich um 12 mit Grindcore. Diesmal aus Portugal, diesmal mit Holocausto Cannibal. Die Verrückten in Metzgeruniform sind heftig und extrem. So muss ein Tag auf dem Party San starten!


Hemdale dagegen sind der pure Schrott! Es gibt so viele bessere Bands, die gern auf dem Party San spielen würden- warum läd man Hemdale ein???


Nach einer Esspause und dem Zeltabbau wegen den nervigen Nachbarn, kommen wir rechtzeitig zu Toxic Holocaust(so viel Holocaust hier dieses Jahr...schade, dass Wehrmacht abgesagt hatten!:D) wieder und ziehen erneut den Hut vor Old School Death/Thrash-Metal! Mitreißend ist wohl das beste Wort, das die leicht punkig klingende Band und ihren heutigen Auftritt am Besten beschreibt! Daumen hoch!


Rotting Christ sind immer noch da und die Griechen sind immernoch gut. Mit ihrem ganz eigenen Sound und viel Sympathie schaffen sie es, dieMenge mitzureissen. Gut!


Ghost Brigade überraschen mich! Ich hatte von der Band bis dato nichts gewusst und so erscheinen Ghost Brigade als eine dieser Ausnahmebands, die jedes Jahr auf dem Party San spielen. Letztes Jahr waren es Katatonia, dieses Jahr sind es Ghost Brigade und My Dying Bride. Tolle, atmosphärische Songs und ein toller Sänger!


Kataklysm sind momentan das Maß der Dinge. Die ultrasympathischen Kanadier hauen einen Hit nach dem anderen raus. Leider sind Kataklysm mir heute etwas ZU routiniert, aber dennoch bombe insgesamt!


Mayhem waren auch mal eine wichtige Band. Die Skandal-Combo von einst existiert so natürlich nicht mehr, aber man hat heute auch so den Eindruck, dass man immernoch von dem Namen Mayhem zehrt. Ohne Sänger Attila, der alles gibt mit ganz großen Posen, würde Mayhem anno 2015 höchstens in Jugendclubs spielen. Langweilig!


Co-Headliner My Dying Bride haben das Problem, dass sie nicht so recht auf das Party San passen. Dementsprtechend verhalten sind die Zuschauer. Jedoch sind die Briten düster genug fürs Party San. Lange, epische Songs mit tollen Ohrwürmern und der charismatischen Stimme von Sänger Aaron ziehen in ihren ganz eigenen Bann! Traurig und einfach Toll!!!


Genauso wie Samael! Die Schweizer haben zwar kein richtiges Schlagzeug am Start, aber die Mischung aus modernem Metal und Industrial/Elektro-Metal ist schlicht genial! Ein toller, wenngleich kühler Abschluss des diesjährigen Festivals!

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