Slipknot - 02.02.15 - Esch-Alzette(Lux)

Ich war nie wirklich ein Fan von Slipknot. Dennoch besitze ich diverse CDs der Band seit über 10 Jahren, die erste (Iowa) erwarb ich im Jahre 2002. Ich weiß noch, dass ich schon damals nicht verstand, wieso amerikanische MTV-Kids solch harte Musik hören(ein Phänomen, dass man auch bei Suicide Silence und-in Europa-bei Heaven Shall Burn beobachten kann). Das ist das Problem der neuen amerikanischen Metalszene allgemein-es ist weniger die Kommerzialisierung von Bands wie Slipknot oder Korn, vielmehr der dreist-gewollte Tabubruch, der Metaller in Europa nur schmunzeln lässt, mit nur einem wahren Ziel: Der Geldmacherei! Hierzu war anfangs auch Marilyn Manson zu zählen, jedoch hat Manson sich zu einem ernsthaften Künstler weiterentwickelt, abseits der Mainstream-Popkultur, Slipknot taten dies nicht! Mehr noch, von Album zu Album wurde der Härtegrad seichter, eine echte Aussage sucht man noch immer vergebens.

 

Dennoch wollte ich die seltene Gelegenheit nutzen, mich live eines Besseren belehren zu lassen. Der Ticketpreis war zwar abschreckend(rund 65 Euro!), jedoch erwartete ich dafür eine tolle Bühne mit allerhand Gadgets und eine lange Spielzeit. Und vielleicht sogar ein bisschen Seele...

Nachdem wir uns also an allerhand Deppen im Publikum vorbei gequetscht hatten(Basecap und Emofrisuren überall...wo sind die Headbanger?), bezogen wir Stellung im vorderen Drittel der immer wieder tollen Rockhal, die mit rund 6500 Mann schon seit Monaten ausverkauft war. King 810, eine Band, die von Slipknot selbst gepuscht wird, eröffnen den Abend. Musikalisch unausgereift, aber mit einem tollen Sänger wirken King noch nicht ganz reif für Bühnen dieser Größenordnung.

 

Nach erfreulich kurzer Umbaupause fällt der Vorhang(nach einem völlig misratenen Intro mit Gesang, der vom Band kommt!) und Slipknot feuern fast nur Hits raus aus allen Teilen der Bandgeschichte. Das neuste Album kommt dabei erfreulicherweise zu kurz. Feuerfontainen und die beiden Trommelschlümpfe links und rechts mit ihren überdimensionalen, dreh-und höhenverstellbaren Pauken wissen zu gefallen. Eine tolle Bühne zweifelsohne, aber was beibt darüber hinaus? Die Band macht stimmige Ansagen, Corey Taylor ist super bei Stimme und das Publikum geht gut mit. Wenn man sich Taylor und seine Mannen aber mal genauer ansieht, hinter die Masken schaut und dann noch einen Blick auf die Fans wirft, dann ist Slipknot nur noch eines: Eine Band aus Opfern für Opfer! Ein Paradebeispiel der langweiligen amerikanischen Mainstream-Metalszene, die einzig und allein auf Profit aus ist! Dazu passt auch die Spielzeit, denn Slipknot gehen bereits nach nichtmal anderthalb Stunden schon wieder von der Bühne. Das ist bei 65 Euro Eintritt(von den Tourshirts für 35(!)Euro haben wir eh die Finger gelassen-bekommt man bei EMP für nichtmal 20 Scheine!)einfach viel zu wenig...enttäuschend und das trotz eher geringer Erwartungshaltung!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Kontakt

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.