Die erste Auflage des Saarmageddon, eines Rock- und Metal Open Air Festivals an der Saar, ist trotz kleinerer Mängel in der Organisation des Festivals ein voller Erfolg geworden. Einzig die Entscheidung, Powerwolf zum Headliner auf dem Messegelände zu machen, ist eher schwer nachzuvollziehen. Doch zunächst zur Einzelkritik:
Valient Thorr durften leider doch nicht spielen, da der Beginn des Festivals zu nah am Einlass lag und kaum Menschen auf dem Gelände waren zu jener Zeit, also startet das Saarmageddon mit Bullet: Oldschool in jeder Hinsicht, von den Klamotten bis hin zu den Frisuren, und mit einem quietschig-hoch-singendem Verrückten am Mikro, wissen Bullet zu gefallen. Der ideale Start in ein solches Festival!
Peavy kann einfach nichts falsch machen. Der Riese ist ein unglaublicher Sympathieträger und selbst, wenn man kein Fan von Rage ist, muss man doch konstatieren, dass Rage diesen Status im Metal voll und ganz verdient haben. Außerdem sind die Songs der Band große Klasse!
Armored Saint waren mal ein wichtiger Teil der Szene. Und die Songs der Amerikaner sind stark und auch sehr gut gesungen heute, jedoch auch langweilig vorgetragen und irgendwie nicht mehr zeitgemäß.
Destruction sind total genial. Endlich Musik, deren Härtegrad meinem Geschmack entspricht! Und Schmier und seine Mannen geben ordentlich Gas von Beginn an. Toller Auftritt mit den besten Songs des Trios ("The Butcher strikes back")!
Devildriver brauchen fast eine ganze Stunde bis sie die Bühne entern. Scheinbar haben sie ihre eigenen Tonleute mitgebracht und so dauert der Soundcheck ewig. Dann hauen die Jungs (bei miesem Sound) zwei Songs raus und verlassen die Bühne wieder! Unfassbar, denn manche Menschen haben extra wegen Devildriver den Ticketpreis von 45 Euro gezahlt. Wieso das Festival nicht kurzfristig nach hinten verlängert werden kann und Devildriver nicht wenigstens eine halbe Stunde spielen können, wissen einzig und allein die Veranstalter und Devildriver selbst! Unglaublich...
Seis drum, Skindred legen jedenfalls los wie die Feuerwehr und haben die Menge sofort im Griff. Völlig belanglos zwar und ohne jede Substanz, aber die Botschaft aus Liebe, Toleranz und Freiheit reißt die Meute sichtbar mit. Und Skindred leben dies auch - die Band tritt einen Teil ihrer Spielzeit an Valient Thorr ab, die erst mächtig rocken, und dann wieder Skindred ans Werk lassen. Lustig und konsequent...ein einzigartiger Auftritt!
Airbourne sind in ihrem Bereich eine der besten Livebands des Planeten! Und dies zeigen sie auch heute in Saarbrücken wieder einmal: Eine Playlist, die ausschließlich aus Hits besteht und eine Band, die abrockt, als gäbe es kein morgen. Großartig!
Im Gegensatz zu Powerwolf. Zwar profitieren die Lokalmatadoren enorm von der tollen Bühne und den Pyros beziehungsweise den Feuerfontainen, jedoch sind die Songs von Powerwolf seltsam einfach gestrickt, noch dazu schwach gesungen und dabei überaus dämlich in ihren Texten. Ein schwacher Headliner insgesamt von einem ansonsten tollen Festival!
Hoffen wir, dass es im nächsten Jahr eine zweite Auflage des Saarmageddon geben wird, dann bitte ohne das nervige Bonsystem und vielleicht ja sogar mit Skeletonwitch, Sodom und Nightwish als Headliner! :)
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